Samstag, 29. Juni 2013

Wassermangel setzt Chinas Wirtschaft unter Druck


Urbanisierung, Wohlstand, Verschmutzung und Klimawandel als Ursachen.
Der Mangel an Wasser wird für die chinesische Volkswirtschaft zunehmend zu einem ernsten Problem. Die Leidtragenden sind dabei wieder einmal die einfachen Leute. Sie werden dazu gezwungen, ihre wasserarmen Heimatregionen zu verlassen und ihre „Zelte“ woanders aufzuschlagen. Diese unzähligen persönlichen Schicksale sind angesichts der großen Wachstumsraten in Vergessenheit geraten, werden nun allerdings immer präsenter. Pro Kopf beträgt der Wasseranteil in China gerade einmal ein Viertel des weltweiten Durchschnitts.

Bremsklotz für Wirtschaftsleistung

Laut der Beraterfirma China Water Risk sind acht von 28 Provinzen so ausgetrocknet wie Länder im Nahen Osten, etwa Jordanien oder Syrien. „Ernste Wasserknappheit ist eines der größten Probleme, die die soziale und wirtschaftliche Entwicklung im Norden des Landes bremst“, sagt Jiang Liping, Wasserspezialist bei der Weltbank in Peking. Diese hat bereits 2007 errechnet, dass der Wassermangel dem Land 2,3 Prozent des Bruttoinlandproduktes kostet. Vor allem die Provinzen im Norden kämpfen mit dem knapper werdenden Gut.
Der Mangel ist zurückzuführen auf den Wachstumskurs, den China seit geraumer Zeit fährt. Die Menschen ziehen in die Städte, werden wohlhabender, konsumieren wasserintensive Nahrungsmittel und verwenden mehr Wasser im eigenen Haushalt. Experten rechnen damit, dass bis 2030 über 30 Mio. Menschen vom Land in die Stadt ziehen werden. Der Klimawandel trägt sein Übriges dazu bei.

Süden versorgt Norden

Doch die Knappheit ist nicht das einzige Problem. „Auch an Orten, wo es Wasser gibt, ist es so verschmutzt, dass man es nicht mehr nutzen kann“, erklärt Xia Jun, Direktor des Zentrums für Wasserforschung an der chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften.
39 Prozent des Wassers der größten Flüsse Chinas sind so giftig, dass die Bevölkerung damit nicht in Kontakt treten sollte.

Die Parteispitze hat das Problem des verschmutzten Wassers mittlerweile erkannt und scharfe Richtlinien vorgegeben. Hemmschuh bleibt allerdings die weitverbreitete Korruption unter Parteifunktionären und Unternehmern.
Die Bereitstellung von Energie und die Verfügbarkeit von Wasser sind eng miteinander verknüpft. Die Menge an Wasser an einem bestimmten Standort beeinflusst das Potenzial beim Erzeugen von Energie. Baupläne für neue Atomreaktoren auf Inseln wurden deshalb auf Eis gelegt. Gegenwärtig fließen 41 Mrd. Dollar in den Bau einer Pipeline, die Wasser von Süd nach Nord transportieren soll. Allein zu diesem Zweck wurden 300.000 Menschen umgesiedelt.
Quelle: www.pressetext.com, Sebastian Köberl,

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