Montag, 5. September 2016

400.000 Tote durch Luftverschmutzung jährlich in der EU

Jedes Jahr 22.900 vorzeitige Todesfälle in Europa, verursacht durch Luftverschmutzung aus Kohlekraftwerken. Das bedeutet zugleich: 62 Milliarden Euro Mehrkosten  für die Gesundheitssysteme. So lautet das Ergebnis einer Studie von "Health and Environment Alliance", WWF Deutschland und anderen.
Kohlekraftwerke in Deutschland sollen für 4.350 vorzeitige Todesfälle pro Jahr verantwortlich sein. Der Feinstaub aus polnischen Kraftwerksschloten verursache jährlich 5.830 vorzeitige Todesfälle, davon ca. 4.700 in den Nachbarländern, denn Feinstaub aus Kohleverbrennung kann im Umkreis von Hunderten Kilometern die Luftqualität beeinflussen. Anhand von Windgeschwindigkeit, Temperatur und Niederschlag lässt sich schätzen, wie sich die Schadstoffe in der Atmosphäre verteilen.

Die gefährlichsten deutschen Kraftwerke verbrennen Braunkohle zur Stromerzeugung: das von Vattenfall betriebene Jänschwalde in Brandenburg und die RWE-Anlage Niederaußem in Nordrhein-Westfalen..

Feinstaub, der beim Verbrennen von Kohle entsteht, kann die Atemwege schädigen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen und Schlaganfälle auslösen. Weitere gefährliche Schadstoffe wie Schwefeldioxid oder Quecksilber sind zusätzlich in den Abgasen enthalten. Das schädigt nicht nur die Gesundheit, sondern auch das Ökosystem, denn die Verbrennung von schwefelhaltiger Kohle kann auch sauren Regen auslösen.

Das Umweltprogramm UNEP der Vereinten Nationen warnt, Luftverschmutzung sei mittlerweile eines der größten Gesundheitsrisiken für die europäische Bevölkerung. 95 % der Stadtbewohner atmeten regelmäßig Luft ein, die den Standards von EU und der Weltgesundheitsorganisation WHO nicht genüge. Insgesamt soll die Feinstaubbelastung laut Europäischer Umweltagentur EEA jedes Jahr etwa 400.000 Menschen in der EU vorzeitig das Leben kosten. Zu den größten Quellen der Schadstoffe zählen neben Kohlekraftwerken etwa der Verkehr, vor allem die hochgiftigen Dieselabgase, die Industrie und Heizungen in Privathaushalten.

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