Donnerstag, 11. Mai 2023

Klimabedingtes Verhungern hinnehmen?

Am Horn von Afrika sind.37 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht  Nach 4 ausgefallenen Regenperioden droht nicht nur in Kenia, Äthiopien und Somalia die akute Gefahr einer weit verbreiteten Hungersnot. Dieses Leiden wird sich noch verschlimmern. Klimaexperten sagen voraus, dass diese von der Dürre betroffenen Regionen in Afrika für den Rest des Jahres deutlich weniger Niederschlag erhalten werden als normalerweise. Der gesamte afrikanische Kontinent ist nur für weniger als 4 Prozent der historischen globalen Emissionen verantwortlich, aber die Menschen in Afrika tragen die Hauptlast der Klimakrise.

Pakistan hat nur 0,3 Prozent der weltweiten Emissionen verursacht, muss aber auch für die von anderen Ländern freigesetzten Treibhausgase bezahlen, zuletzt Milliarden-Schäden durch verheerende Überflutungen. Besonders Tragisch ist dabei, dass arme Länder wie z. B. Kenia und Mosambik weder die Mittel haben, um für die Dürre-, Waldbrand- oder Überflutungs-Schäden, die ihnen zugefügt werden, aufzukommen, noch genügend Ressourcen haben, um mit der Klimakatastrophe fertig zu werden. 

Die Pazifiknation Vanuatu, die zu den am stärksten vom Klimawandel bedrohten Ländern der Welt gehört, schlug eine globale finanzielle Unterstützung erstmals 1991 vor. Doch das Thema ist seit Jahrzehnten in technischen UN-Verhandlungen stecken geblieben.

Geht es um die Frage der Verusacher und der Schuld, sticht ein Schuldiger hervor: die fossile Brennstoffindustrie.
Ein neuer Bericht der Loss and Damage Collaboration hat ergeben, dass in der ersten Hälfte 2022 nur sechs Unternehmen, die mit fossilen Brennstoffen arbeiten, genug Geld verdient haben, um die Gesamtkosten extremer Wetter- und Klimaereignisse in Entwicklungsländern auf der ganzen Welt zu decken – und dabei immer noch fast 69 Milliarden Euro an Gewinn übrig hätten. Sogar der UN-Generalsekretär hat Steuern auf fossile Energieriesen gefordert, um Zahlungen für Verluste durch Klima-Schäden zu finanzieren.

Dazu müssten die Staats- und Regierungschefs der Welt und die Bevölkerungen der reichen Länder bereit sein, sich ernsthaft mit den Bedürfnissen der notleidenden Menschen zu befassen, die unter einer Krise leiden, an deren Entstehung sie kaum beteiligt waren.

Auszüge von Gedanken anlässlich der Cop27 in Sharm el-Sheikh (nicht wörtlich übernommen) geschrieben von: Vanessa Nakate, Klimaaktivistin, Unicef-Botschafterin und Autorin von A Bigger Picture. Veröffentlicht in: Der Freitag, Syndication-Partner der britischen Tageszeitung The Guardian.

Lesen Sie hierzu auch:
 
Oxfam-Studie: Superreiche sind Treiber der Klimakrise
Reiche und Konzerne sind beim Kampf gegen die Erderwärmung außen vor. Das muss sich ändern. Sonst scheitern wir alle     von Kathrin Hartmann

Jetzt drehen die Ölkonzerne richtig auf: Fossile Industrie greift Klima an wie nie zuvor
Ein Rechercheteam des britischen „Guardian“ deckte auf, wie die Konzerne ihre Förderung ausweiten wollen. Wird dies Realität, ist es das Ende aller Klimaziele
von Damian Carrington, Matthew Taylor | The Guardian

Greta Thunberg: Ihr lasst euch belügen
Unsere Regierungen sagen, sie würden alles tun, um den Klimawandel zu bekämpfen. Doch das stimmt nicht. Es ist höchste Zeit, dagegen aufzustehen. Ein Weckruf von Greta Thunberg