Montag, 25. August 2025

Wasser-Raub durch Konzerne

Fakten zeigen: Schon seit Jahren steuern wir in immer mehr Gebieten Deutschlands auf eine ernsthafte Wasserkrise zu. 
Am besten recherchiert und dokumentiert von Uwe Ritzer in: Zwischen Dürre und Flut. Deutschland vor dem Wassernotstand: Was jetzt passieren muss. Penguin, München, April 2023, Klappbroschur, 304 S., € 20,00.

Die Erde reißt auf, die Felder verdorren – und während die Menschen in Brandenburg ihre Gärten nicht mehr bewässern dürfen und Bauern um ihre Ernten bangen, machen Red Bull und andere Konzerne ungestört weiter Profit mit unserem Grundwasser.

In Baruth, Brandenburg, darf der Konzern 92 Prozent des genehmigten Wassers für sich beanspruchen. Für alle anderen (Bürger, Landwirte, Firmen) bleiben nur 8 Prozent. 
Wasser, unser wertvollstes Gemein-Gut, wurde zur Handelsware – und Konzerne wie Red Bull, Aldi, Edeka, Nestlé ... greifen gnadenlos darauf zu. 

Leider stellt sich fast nur foodwatch e.V. dem entgegen. 

Skandalös: Sauberes Wasser wird immer knapper – aber Genussmittel-Konzerne dürfen unbeschränkt weiter abpumpen.

Brandenburg erlebte den trockensten Winter Deutschlands. Fachleute schlagen Alarm: „Wir sind an einem Kipppunkt.“ Bis 2050 könnte 40 % weniger neues Grundwasser entstehen.

Gleichzeitig werden unsere Wasserquellen von giftigen Ewigkeits-Chemikalien PFAS zerstört. PFAS und Nitrat werden von Pestizid-belasteten Feldern in das Grundwasser gespült.
Die Sanierungskosten betragen bis zu 47 Milliarden Euro – die am Ende wir alle zahlen.

Währenddessen pumpen Konzerne genau dieses Wasser in Massen ab (fast überall nahezu zum Nulltarif), füllen es in Dosen und Plastikflaschen und verkaufen es teuer - bis zum 200-fachen Preis von Leitungswasser an die Menschen der Region zurück. Red Bull schüttete zuletzt fast eine Milliarde Euro Dividende an seine Eigentümer aus. 

Leider das kein Einzelfall:

•   Aldi zapft in Bayern „besonders reines Tiefengrundwasser“ 

•   Edeka kauft Quellen in Siegsdorf

•   Lidl und Kaufland sind längst Marktführer bei Mineralwasser

•   Coca-Cola wollte seine Wasserentnahme in Lüneburg verdoppeln – erst Proteste stoppten das Vorhaben 
Im Deutschen Fernsehen wurde darüber informiert. siehe:
   Bis zum letzten Tropfen. Europas geheimer Wasserkrieg
   Arte 12.12.2017, 22:45 Uhr
   Weitere TV-Dokumentationen finden Sie hier:
https://wasser-hilft.de/filme_zu_commons_wasser_allmende.htm
 
Während Privatpersonen mit Bußgeldern von bis zu 50.000 Euro rechnen müssen, wenn sie Wasser aus Gewässern entnehmen, dürfen Großkonzerne grenzenlos und unersättlich den Menschen Grundwasser wegnehmen. Ein heftiger Schlag ins Gesicht für alle, die Wasser sparen sollen.
 
foodwatch startet eine Offensive gegen die Wasser-Ausbeutung:

   •  Wir recherchieren nach Verstrickungen der Lobby mit Politik und Behörden
   •  Wir decken Skandale auf und machen diese öffentlich
   •  Wir fordern: Wasserpreise müssen fair sein – und Konzerne endlich zahlen
   •  Wir mobilisieren Verbraucher:innen gegen die schlimmsten Missstände

Nestlé-Perrier: Wie ein Konzern betrog – und gedeckt wurde

Besonders erschreckend: der Fall Nestlé. Der Konzern setzte jahrelang verbotene Filter ein, verkaufte gewöhnliches Wasser als „natürliches Mineralwasser“ – und wurde dabei offenbar von höchster Stelle gedeckt.

Verbraucher:innen wurden systematisch getäuscht. Europäisches Recht wurde gebrochen – zum Vorteil eines Konzerns. Dank der Unterstützung unserer Fördermitglieder konnten wir den Fall über anderthalb Jahre lang hartnäckig verfolgen. Nach mehreren Gerichtsverfahren gipfelte der Skandal im Juli 2025 in einer Razzia im Nestlé Hauptquartier.
 
Ihr Engagement macht den Unterschied
Wir haben gesehen: Wenn Bürger:innen sich wehren, können sie etwas bewegen. In Lüneburg verhinderten Proteste Coca-Colas Wasserpläne. Und auch im brandenburgischen Baruth, wo dem Red Bull Konzern 92 % des Grundwassers zugesprochen wurde, regt sich lokale Gegenwehr. Aber es braucht eine Organisation, die Fakten recherchiert, landesweite Kampagnen führt und juristisch aktiv werden kann. Genau das macht foodwatch. Unabhängig, transparent – und vor allem erfolgreich bis nach Brüssel. Der Fall Nestlé ist der Beweis.

Quelle: Newsletter-Text von Herrn Dr. Chris Methmann, Geschäftsführer foodwatch e.V., vom 17.08.2025

Samstag, 5. Juli 2025

Großalgen gegen die Klimakrise

"Großalgen gegen die Klimakrise – naturbasierte Technologie mit großem Potenzial
Eine erstmals von Hans-Josef Fell und Victor Smetacek vorgestellte Studie identifiziert Großalgen im
Ozean als Schlüsseltechnologie zur CO₂-Entnahme und Regeneration mariner Ökosysteme. 
Ocean-Farming könnte gleich mehrfach wirken: als CO₂-Senke, als Lebensraum für Meeresorganismen und
als Filter für überschüssige Nährstoffe. 
Die Studie schlägt erstmals ein verbindliches globales Ziel zur CO₂-Entnahme vor: 450 Gigatonnen bis zum Jahr 2100. Um die gefährlich hohe CO₂-Konzentration in der Atmosphäre zu senken und das Meer von überflüssigen Nährstoffen zu befreien, müsse Ocean-Farming politisch verankert und technologisch skaliert werden. 
Großalgen bieten laut den Autoren das Potenzial, Kohlenstoff hocheffizient zu binden, marine Biodiversität zu fördern und zur Stabilisierung des globalen Klimas beizutragen. Die Studie wird am 9. Juli 2025 von der
unabhängigen Denkfabrik Energy Watch Group im Planetarium Berlin veröffentlicht.

Ocean-Farming bietet auch viele wirtschaftliche Möglichkeiten – insbesondere für gemeinwohlorientierte Unternehmen und Startups, die sich in dieser neuen Branche etablieren wollen. Diese können neue, klimapositive Wertschöpfungsketten aufbauen, regionale Arbeitsplätze schaffen und biologische Rohstoffe für Ernährung, Medizin oder Industrie erzeugen – und dabei ökologische und soziale Ziele miteinander verbinden."

Quelle: Presseinformation Parlamentarischer Meeresabend in Berlin
Deutsche Meeresstiftung / German Ocean Foundation
Grimm 12 | 20457 Hamburg
Tel.: +49 (0) 40 22 85 89 0 14
katrin.heratsch@meeresstiftung.de
www.meeresstiftung.de


Klima- und Artenschutz, im Planetarium Berlin

Die Deutsche Meeresstiftung lädt herzlich zum ersten Parlamentarischen Abend dieser Legislaturperiode ein, der am 8. Juli 2025 im Planetarium Berlin stattfindet. Im Mittelpunkt des Abends stehen zentrale Zukunftsthemen: Klima- und Artenschutz.

Hier ein Auszug aus der Presseinformation:

Berlin/Hamburg, den 3.7.2025. Wegweisende, naturbasierte Lösungen gegen die
Klimakrise und das dramatische Artensterben werden auf dem Parlamentarischen
Meeresabend im Zeiss-Großplanetarium in Berlin, veranstaltet von der Deutschen
Meeresstiftung in Zusammenarbeit mit der Stiftung Planetarium Berlin, präsentiert. Im
Fokus des Abends mit eindrucksvollen Ozeanbildern stehen innovative Chancen durch
Ocean-Farming mit Großalgen bis hin zu einem grundlegenden Wandel im Umgang mit
der zunehmenden Biodiversitätskrise.
Die biologische Vielfalt, im Ozean und auf unserem Planeten, steht unter
massivem Druck.

Sie können sich hier anmelden, wenn Sie an dem Abend teilnehmen möchten: https://www.eventbrite.de/e/parlamentarischer-meeresabend-2025-registrierung-1326437613609?aff=oddtdtcreator 

Mittwoch, 2. Juli 2025

Forschungsschiff ALDEBARAN der Deutschen Meeresstiftung misst PFAS und Mikroplastik in der deutschen Ostsee

Bereits zum 21. Mal veranstaltet die Deutsche Meeresstiftung / German Ocean Foundation den bundesweiten Meereswettbewerb, bei denen Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland eine Woche lang selbst Meeresforschende an Bord des Forschungsschiffes ALDEBARAN sein dürfen. 

Pressemitteilung:
"Expeditionen im Rahmen des Meereswettbewerbs „Forschen auf See“ starten
an Bord des Forschungsschiffes ALDEBARAN ab Lübeck und Rostock – drei
Teams untersuchen Mikroplastik, PFAS und Altlasten durch Schiffswracks.

Hamburg, 01.Juli 2025: Mit Neugier, Engagement und wissenschaftlichem Know-how
starten in diesen Wochen drei Schülerteams ihre meereskundlichen Expeditionen an
Bord des Segel-Forschungsschiffs ALDEBARAN. Im Rahmen des bundesweiten
Meereswettbewerbs „Forschen auf See“ erforschen sie zentrale Umweltprobleme der
Ostsee – von langlebigen Chemikalien bis zu versunkenen Altlasten. Unterstützt von
erfahrenen Wissenschaftspaten, bringen die Jugendlichen neueste Messtechnik und
eigene Fragestellungen mit an Bord des gelben Forschungsseglers.

Gefährliche Ewigkeitschemikalien im Seegras?
Ein Team des Schülerforschungszentrums Südwürttemberg untersucht die Belastung
von Seegraswiesen mit PFAS – langlebigen Industriechemikalien, die sich in Umwelt
und Nahrungsketten anreichern können. Ihre Route führt ab Lübeck küstennah bis
Fehmarn und zurück. An ausgewählten Stationen entnehmen sie Wasser-, Sediment-
und Pflanzenproben, um herauszufinden, ob Seegras als Filter oder Speicher für PFAS
wirkt – und welche Auswirkungen dies auf das sensible Küstenökosystem hat.

Mehr dazu und weitere Themen wie 
Wracks als unsichtbare Umweltgefahr,
Mikroplastik in Muscheln und Sedimenten
sowie die Fahrtrouten zu den Probeentnahmestellen erfahren Sie hier: 

Deutsche Meeresstiftung / German Ocean Foundation
Grimm 12 | 20457 Hamburg
Tel.: +49 (0) 40 22 85 89 0 14
katrin.heratsch@meeresstiftung.de
www.meeresstiftung.de 
Vorstand: Frank Otto, Frank Schweikert