Mittwoch, 29. Februar 2012

Bio-Verpackung statt Kunststoff

MycoBond: Pilze statt Styropor
 Der Kunststoff Polystyrol wird in den unterschiedlichsten Bereichen der Industrie verwendet. Am Bekanntesten ist er unter dem Namen Styropor, er wird auch als Dämmmaterial in Gebäuden verwendet und begegnet uns in Form von Verpackungsmaterial (Joghurtbecher, etc.) so gut wie jeden Tag. Leider verrotten Polystyrol-Produkte nicht und tragen somit einen erheblichen Teil zu den immer größer werdenden Müllbergen bei. Jetzt hat das amerikanische Unternehmen Ecovative Design eine nachhaltige Alternative entwickelt, die auf der Basis von Pilzkulturen und Biomüll hergestellt wird und somit komplett kompostierbar ist.

 Das revolutionäre Material MycoBond wird aus einem pasteurisierten Substrat verschiedenster Bioabfälle wie Weizenspreu oder Sägespäne hergestellt. Dabei wird es mit speziellen Pilzkulturen vermischt und kommt dann in für den jeweiligen Verwendungszweck angefertigte Formen. Die Pilze ernähren sich von dem Biomüll und so wächst im Zeitraum von etwa einer Woche eine kompakte Masse heran, die – um spätere Schimmelbildung zu vermeiden – einen abschließenden Trocknungsprozess durchläuft und dann schon einsatzbereit ist.

 Durch die Zusammensetzung der verwendeten Abfälle lässt sich die Dichte des Polystyrol-Ersatzes genau beeinflussen und MycoBond speziell für den jeweiligen Einsatzzweck produzieren. Bisher vertreibt Ecovative Design seine innovative Erfindung als styroporartiges Verpackungsmaterial namens EcoCradle, das sich u.a. für den Postversand von Glas eignet. Auch in der Automobilindustrie könnte der Pilzschaum Verwendung finden und herkömmliche Kunststoffe z.B. bei Türfüllungen oder Sitzschalen ersetzen.

 Für die Umwelt ist das von Pilzen aus Bioabfällen hergestellte Material definitiv ein Segen im Vergleich zu Polystyrol, das letztlich giftiger Sondermüll ist und gut und gerne über 10.000 Jahre übersteht. MycoBond ist hingegen völlig chemiefrei, verrottet zu 100 Prozent und für seine Herstellung muss nur sehr wenig Energie verwendet werden. Der Umstieg auf die nachhaltige Alternative wäre außerdem ein Schritt weg von der Abhängigkeit von Erdöl, denn zur Herstellung von einem Kilogramm Polystyrol werden etwa fünf Kilogramm Erdöl benötigt.  
Quelle:  Matthias Schaffer  https://www.xing.com/app/message?op=show;box=GROUP_NEWSLETTER;id=447340;dest_url=;sc_o=myglb-read

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