Durch
den globalen Handel mit Nahrungsmitteln aus landwirtschaftlicher Produktion
lassen sich große Mengen Wasser einsparen. Das zeigt eine neue Studie des
Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Wichtig für die Auswirkungen
auf Knappheit ist danach vor allem die regionale Herkunft des Wassers.
Der Wasserbedarf landwirtschaftlicher Produkte variiert von Region zu Region
teilweise sehr stark. Um ein Kilo Getreide in Marokko anzubauen, müssen etwa
2.700 Liter Wasser aufgewendet werden. Die gleiche Menge kann in Deutschland
mit nur 520 Litern Wasser hergestellt werden, wie Wissenschaftler des PIK
vorrechnen.
Durch den Import von Agrarprodukten (wie z. B. in Indien oder im Mittleren
Osten) lässt sich Wasserknappheit verringern. Durch den Export von
Agrarprodukten (wie z. B. in Ländern Südeuropas) hingegen wird der Wassermangel
verstärkt.
Die Landwirtschaft ist für 70 Prozent des weltweiten Wasserverbrauchs
verantwortlich. Gerade in Ländern, die ohnehin an Wasserknappheit leiden, kann
sich die Situation durch eine hohe landwirtschaftliche Produktionsrate extrem
verschärfen.
Es
geht also nicht nur um die Wassermenge, die insgesamt global durch die
Landwirtschaft verbraucht wird, sondern eher um die Frage, wie stark Reserven
in wasserknappen Regionen ausgebeutet werden. Durch den Import von Agrargütern
kann lokaler und regionaler Wassermangel an manchen Orten reduziert werden.
Unter bestimmten Gesichtspunkten kann es also nicht nur aus ökonomischen
Gründen sinnvoller sein, Agrargüter zu importieren, anstatt sie vor Ort zu
produzieren.
Quelle: Josephin Lehnert, mehr: http://www.cleanenergy-project.de/wissenschaft/item/6128-internationaler-agrarhandel-mindert-wasserstress
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