Sonntag, 27. Dezember 2015

Wie sollen Verbraucher mündig entscheiden, wenn sie nie korrekte Produktinformationen erhalten?


Der mündige Verbraucher kann nicht entscheiden, denn es steht nicht drauf, was drin ist!
Wie sollen Verbraucher mündig entscheiden, wenn sie permanent von der Nahrungs- und Genussmittel-Industrie in die Irre geführt werden?

5 Beispiele:

1. Gentechnik:

Verbraucher können nicht feststellen, ob Fleisch, Milch, Eier, Joghurt oder Käse MIT Gentechnik hergestellt werden, also von Tieren stammen, die mit gentechnisch verändertem Futter gefüttert wurden. Das bedeutet: Wir werden entmündigt.
Wir können NICHT wählen, ob wir Gentechnik im Essen unterstützen wollen oder nicht!

2. Das Smiley-System:

Lebensmittelkontrolleure beanstanden seit vielen Jahren jeden vierten (!) Lebensmittelbetrieb vor allem wegen hygienischer Mängel. Doch wir dürfen nicht wissen, bei welchen Restaurants die Kontrolleure Mäusekot in der Küche gefunden haben, weil die Nahrungs- und Genussmittel.Industrie gegen jede Veröffentlichung Sturm läuft. Das bedeutet: Wir werden entmündigt!
Wir können NICHT (wie in Dänemark) das saubere Restaurant aufsuchen und die Schmuddelbuden meiden.

3. Versteckte Tiere:

In Produkten wie Limonade oder Chips sind häufig Tierbestandteile versteckt! Auszüge aus Schweineborsten in der Brotherstellung oder Schweinegelatine in der Saftherstellung müssen nicht immer deklariert werden. Das bedeutet:
Wir werden in einer ganz fundamentalen Frage entmündigt - wir können NICHT bewusst auf tierische Produkte verzichten!

4. Qual-Tierhaltung:

Kranke, verhaltensgestörte und verstümmelte Tiere sind in der "Nutztierhaltung" trauriger Alltag und betreffen alle Haltungsformen. Es gibt bisher keine verbindlichen Zielvorgaben für die Gesundheit der Tiere. Das bedeutet:
Wir Verbraucher können nicht feststellen, welcher Käse oder welche Eier von gesunden Tieren stammen und welche von kranken. Das bedeutet, wir werden entmündigt und ungewollt zu Unterstützern von Tierquälerei!

5. Herkunfts-Angaben:

Das Fleisch für den Schwarzwälder Schinken darf, solange es im Schwarzwald verarbeitet wird, aus ganz Europa (ja sogar aus Neuseeland!) kommen - wir erfahren es nicht. Und die Früchte der Marmelade können aus Südamerika kommen - wir erfahren es nicht. Wo regional drauf steht, muss noch lange nicht regional drin sein. Das bedeutet: Wir werden entmündigt!
Wir können uns nicht verlässlich mit regionalen Produkten ernähren.

Diese Liste ist bei weitem nicht vollständig. Aber sie macht deutlich: Die Appelle der Industrie an die vermeintlich mündigen Verbraucher sind plumpe Ablenkungsmanöver.
Wie sollen denn mündige Verbraucher mündig entscheiden, wenn ihnen permanent und vorsätzlich Informationen vorenthalten werden?

Quelle: foodwatch e. V.

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