Jedes Jahr im Januar werden wir mehr: 15.000, dann 30.000, beim letzten Mal sogar 50.000 Menschen, die in Berlin auf die Straße gehen und sagen: „Wir haben Agrarindustrie satt!“ Doch dieses Mal versucht die Agrarlobby, uns zu spalten: „Wir machen euch satt“, sagt sie trotzig – und will mit einer Gegendemo den Eindruck erwecken, wir würden gegen die Bauern hetzen. Jetzt müssen wir demonstrieren, dass wir alle zusammenstehen: Verbraucherinnen und Verbraucher, Bäuerinnen und Bauern.
Denn: satt ja. Aber nicht mit Gen-Mais, pestizid-belasteter Paprika oder Billig-Fleisch aus Massentierhaltung. Das wollen wir am 16. Januar 2016 in Berlin kraftvoll zeigen – und besonders viele werden. Zehntausende Verbraucher/innen, die gemeinsam der Agrar-Industrie-Lobby die Stirn
bieten und für eine ökologischere und bäuerliche Landwirtschaft streiten. Dazu ein Treck der Bäuerinnen und Bauern, die mit über hundert Traktoren eindrucksvoll die Demo anführen.
„Wir haben entschieden, dass es so nicht weitergeht, und wir planen in naher Zukunft die Kühe herzugeben.“ Mit diesen Worten bringt eine Milchbäuerin aus Süddeutschland das Schicksal vieler Landwirte auf den Punkt. Die Milchwirtschaft ist der letzte Bereich, in dem Tiere teilweise noch bäuerlich gehalten werden. Doch weil die Landwirtschaft immer mehr auf Masse getrimmt wird und die Preise sinken, droht vielen bäuerlichen Betrieben nun das Aus.
Die einzige Antwort der Agrarlobby: noch mehr Industrialisierung, noch mehr Wachstum, noch mehr Milchexporte in alle Welt – ein absurder Teufelskreis. Der Bauernverband steht hinter Abkommen wie TTIP und CETA. Und im globalen Wettbewerb würde die industrielle Landwirtschaft
immer weiter auf Masse gehen. Mit aller Macht will die Agrarindustrie ihr Modell einer industrialisierten, exportorientierten Massenproduktion durchsetzen und auch noch die Bauern in den armen Regionen der Welt arbeitslos machen.
Deswegen braucht es jetzt uns alle: Umweltschützer/innen, Imker/innen, Bäuer/innen, Verbraucher/innen und Bürger/innen müssen gemeinsam für eine nachhaltige Landwirtschaft aufstehen. Wir können es schaffen.
Das zeigen viele tolle Beispiele. In Brandenburg sammeln engagierte Bürger/innen gerade zehntausende Unterschriften gegen die Massentierhaltung. Vielerorts gibt es Initiativen gegen Megaställe. Und erst kürzlich gaben Monsanto und Co. bekannt, dass sie wegen anhaltender Proteste erst mal keine Gentechnik nach Deutschland bringen werden.
Lassen Sie uns diesen Schwung mitnehmen und die Agrarlobby in die Defensive bringen. So könnte es im Januar aussehen: Schweine und Kühe in Panik, Bienen und Maiskolben auf der Flucht. Eine große Agrarfabrik rollt durch die Straßen Berlins und macht glückliche Tiere, echte Bäuer/innen
und gutes Essen platt. Doch tausende Bürger/innen stellen sich ihr in den Weg: Zusammen halten wir die Agrarlobby auf. Mit diesem Bild wollen wir uns einmischen – bitte mischen Sie mit!
Ich freue mich, Sie im Januar in Berlin zu sehen, wenn es wieder heißt: „Wir haben es satt!“.
Herzliche Grüße
Chris Methmann, Campaigner
PS: Der Präsident der Agrarlobby, Joachim Rukwied, verkündete kürzlich im Nachrichtenmagazin Spiegel: „Die Agrarwende wird nicht kommen.“
Lassen Sie uns ihm im Januar gemeinsam zeigen: Er hat Unrecht – die Agrarwende ist schon unterwegs! Unterstützen Sie die Demonstration.
Campact e.V., www.campact.de 1,7 Mio. Mitglieder
IBAN: DE24251205106980180631, BIC: BFSWDE33HAN
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