Das Flüssigerdgas-Terminal in Wilhelmshaven wird von
Umweltschutzverbänden heftig kritisiert. Der Betreiber Uniper setzt regelmäßig
Chlor als Biozid ein, um Muscheln und Seepocken an den Wasserrohren des
schwimmenden Terminalschiffes abzutöten. Diese giftigen Abwässer landen
anschließend im Fluss Jade und von dort aus im hochsensiblen und weltweit
einzigen Wattenmeer Nationalpark.
Dabei gibt es Alternativen zur Biozid-Reinigung, z. B. Ultraschalltechnik. Schallstöße
sollen Anhaftungen an den Rohren verhindern, mit denen Meerwasser aufgenommen
wird, das zur Erwärmung des mit minus 162 Grad Celsius tiefkalten
Flüssigerdgases genutzt wird. Mit der Wärme des Wassers wird das Flüssiggas wieder
gasförmig und dann in eine Pipeline eingespeist, die mit dem Gas-Fernnetz
verbunden ist.
Der Betreiber des zweiten geplanten Terminals, TES, will diese
Ultraschalltechnik einsetzen, und plant danach rasch einen Umstieg auf Wasserstoff. Da das Spezialschiff "Höegh Esperanza" vom Staat gechartert worden
ist, wäre er für die Umrüstung der Uniper-Anlage zuständig.
In Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern werden die Wasserrohre von Deutsche ReGas mechanisch
gereinigt. Auch beim Spezialschiff "Höegh Gannet" in Brunsbüttel wird
ohne Chemie gesäubert. Mit der Chloreinleitung steht das LNG-Terminal in
Wilhelmshaven also deutschlandweit alleine da. Uniper erklärt, eine Umrüstung
sei nicht möglich. Mal sehen, wann wir eines Besseren belehrt werden.
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Mittwoch, 22. März 2023
Chlor vom LNG-Terminal ins Wattenmeer
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