Dienstag, 7. März 2017

Versauerung unserer Ozeane


Wasser nimmt Kohlendioxid aus der Luft auf. Das weiß jeder, der basisches Wasser offen stehen lässt und nach einigen Stunden einen stark gesunkenen pH-Wert misst. Das Wasser ist sauer geworden, weil sich CO2 aus der Luft im Wasser zu Kohlensäure umwandelt. Auf dem Küchentisch spielt das keine große Rolle, aber weltweit in allen Meeren.

Der Anstieg von CO2 in unserer Atmosphäre lässt den pH-Wert in unseren Ozeanen von den Tropen bis in die Arktis sinken - mit dramatischen Folgen für alles Leben auf der Erde. Deshalb untersuchen jetzt deutsche Forscher die Folgen dieses Effekts für die Ökosysteme.

Tiere und Pflanzen, die aus Kalk Skelette oder Schalen aufbauen, sind in ihrer Existenz bedroht, denn in saurerem Wasser müssen sie mehr Energie für ihr Wachstum aufbringen. Auch Fische könnten bedroht sein, wohingegen Algen vermutlich profitieren könnten, weil sie per Photosynthese Kohlendioxid in Energie umwandeln.

Temperaturanstieg, Sauerstoffverlust, Nährstoffeintrag, Verschmutzung mit Chemikalien, Medikamenten, Düngemitteln, Mikroplastik, radioaktivem Müll, industrielle Überfischung etc. sowie energetische Veränderungen der Wasserstrukturen beeinflussen die Auswirkungen der Ozeanversauerung und -erwärmung noch zusätzlich.

Der deutsche Forschungsverbund BIOACID (Biological Impacts of Ocean Acidification) untersucht die Folgen der Versauerung für das Leben und die Stoffkreisläufe im Ozean – und für alle, die davon abhängen.
Mehr dazu lesen Sie bei GEOMAR Kiel 2017

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