Freitag, 27. September 2019

Über 30% des Mikroplastiks im Meer kommt vom Straßenverkehr

Mikroplastik wird meist mit Plastikflaschen, Kosmetik oder Kunstfaserkleidung in Verbindung gebracht. Der Straßenverkehr ist jedoch eine noch viel größere Eintragsquelle der Kleinstpartikel in die Umwelt. 1,2 Kilogramm Mikroplastik fallen pro Jahr und Person durch den Reifenabrieb im Straßenverkehr an.

Zwar macht der Reifenabrieb von Pkw, Lkw und Bussen den allergrößten Anteil der Emissionen aus, aber auch Motorräder, Roller, Traktoren und Fahrräder produzieren Plastikabrieb, der vom Straßen- und Wegesrand in Fließgewässer und ins Grundwasser gelangt. Das soll nach neuesten Erkenntnissen fast ein Drittel der Gesamtmenge ausmachen, die als primäres, kleines Mikroplastik in die Ozeane eingetragen wird.

Im Schnee an einer Landstraße in Bayern hat das Alfred-Wegener-Institut die höchsten Mikroplastikwerte gefunden: 154.000 Partikel pro Liter.

Nadja Ziebarth, Mikroplastik-Expertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), meint dazu: "Nicht nur aus Sicht des Meeres- und Gewässerschutzes ist das besorgniserregend. Aufgrund der enormen Emissionsmengen in die Meere und Oberflächengewässer, sowie der potenziellen gesundheitlichen Folgen für den Menschen und andere Organismen wird schnell deutlich, dass dringend Maßnahmen zur Reduzierung von Reifenabrieb ergriffen werden müssen. ... Allein durch weniger Individual- und Güterverkehr lässt sich die Menge des Reifenabriebs deutlich reduzieren".

Eine Verringerung des Individual- und Güterverkehrs auf der Straße würde sich direkt mindernd auf die Menge des Reifenabriebs auswirken, ebenso eine Verrringerung des Gewichts der Kraftfahrzeuge. "Wenn ... auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) wieder einmal große und schwere Geländewagen angepriesen werden, ignoriert diese Modellpolitik, dass diese Fahrzeugkategorie ein Hauptverursacher von Mikroplastik im Straßenverkehr ist", so die BUND-Expertin. "Von leichteren Autos wird weniger Abrieb produziert, weshalb auf schwere Autos verzichtet werden sollte. Auch aus diesem Grund muss endlich ein Umdenken in der Flottenpolitik der Autokonzerne einsetzen."

"Wir müssen so gut es geht verhindern, dass Mikroplastik in den Wasserkreislauf gelangt. Maßnahmen zum Rückhalt der Partikel in Trennwassersystemen und in Kläranlagen müssen deshalb schnellstmöglich durch die Kommunen ergriffen werden", so Ziebarth. Die Partikel abfangen, bevor der Straßenabfluss in die Kanalisation gelangt, wäre eine - wenn auch sehr teure - Möglichkeit, die Mikroplastikeinträge ins Wasser und in den Ackerboden einzudämmen.
Viel wirksamer wären jedoch leichtere Fahrzeuge, eine deutliche Begrenzung der Geschwindigkeit auf allen Straßen, mehr öffentlicher Nahverkehr und mehr Güter auf der Schiene. Durch ein Tempolimit würde zusätzlich auch der enorm belastende Lärm des Straßenverkehrs deutlich reduziert.

Ein Hintergrundpapier mit dringend notwendigen Maßnahmen zur Reduzierung von Mikroplastikemissionen sehen Sie auf der Webseite des BUND.

Europa könnte mit Windkraft den weltweiten Energiebedarf decken

An windigen Tagen können Europas Windkraftanlagen ganze Nationen komplett mit sauberer erneuerbarer Energie versorgen. Was wäre, wenn solche Windkraftanlagen an allen dafür geeigneten Orten stünden? In einem solchen Szenario könnte Europa (theoretisch) genug Windenergie produzieren, um den Strombedarf der gesamten Welt zu erzeugen.

Forscher der Universitäten von Sussex (UK) und Asrhus (DM) haben Techniken entwickelt, mit denen sie das Gesamtpotenzial für Windkraftanlagen auf dem Land des Europäischen Kontinents berechnen können. Die Forschen erkannten, dass Europa 100 Mal mehr Energie von Windakratanlagen an Land gweinnen könnten als bisher.

46% der Europäischen Landmasse wäre für die Errichtung von Windturbinen geeignet, und das nachdem bereits alle städtischen und militärischen Gebiete sowie alle Landschaften abgezogen worden sind, die für Windkraft ungeeignet sind.

Die Studie schätzt, dass mehr als 11 Millionen zusätzlicher Windkraftanlagen (theoretisch) installiert werden könnten auf fast 5 Millionen qkm geeigneter Landfläche.
Der Report kommt zur Schlussfolgerung, dass - würde das Potenzial voll ausgeschöpft - der gesamte Energiebedarf des Planeten bis weit nach 2050 damit befriedigt werden könnte.

Donnerstag, 26. September 2019

"Was sind das nur für Dreckschweine?"

Das fragten mich neulich zwei ältere Herrschaften als ich mich zu ihnen auf eine Parkbank setzte. Sie zeigten auf eine Unzahl von Zigarettenkippen auf dem Boden rund um die Bank, obwohl direkt daneben ein feuerfester Abfallbehälter stand.


Zigarettenkippen sind aus einem Kunststoff, der 15 Jahre lang zum Zerfallen braucht und so lange seine vielen Giftstoffe in den Boden und das Grundwasser abgibt. Seitdem achte ich auf diese Umweltkiller und stelle mir die Frage auch immer öfter. Sind diese Menschen wirklich so uninformiert, so blöd oder einfach so rücksichtslos gegenüber ihren Mitlebewesen?

Zu den Fotos vom August 2019:
Über 30 achtlos weggeworfene Kippen lagen vor dieser Bank - bei extremer Trockenheit und höchster Waldbranntgefahr durch trockenes Gras - und das obwohl direkt daneben ein Müllehälter steht.

Deutsche Windenergiebranche hat bereits 36.000 Arbeitsplätze verloren

Nach Zahlen des Bundeswirtschaftsministeriums und der Gewerkschaft IG Metall zum Arbeitsmarkt ist die Lage der deutschen Windernergie dramatisch. 2015 waren rund 160.000 Mitarbeiter in der deutschen Windbranche beschäftigt. Inzwischen sind zirka 36.000 Stellen verlorengegangen und Tausende weitere seien in Gefahr, warnte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands Windenergie.
Etliche Unternehmen haben entschieden, ihre nächsten Investitionen im Ausland und nicht mehr in Deutschland zu machen. Wenn sich die klimarestriktive deutsche Politik nicht schnell ändert, werden weitere Abwanderungen folgen.

Die Erneuerbaren werden immer billiger

"Steigende EEG-Kosten waren in der Vergangenheit immer für Frontalangriffe gegen die Energiewende gut. Künftig fällt dieser billige Gradmesser einfach weg! Und noch schlimmer: Die Kosten zur Förderung der Erneuerbaren sinken von Jahr zu Jahr."

Eine süffisant geschriebene Kolumne von Gero Lücking auf Klimareporter.de (31.08.19).
Viel Spaß beim Lesen:
https://www.klimareporter.de/strom/die-erneuerbaren-werden-immer-billiger

Weltgrößte Wasserstoff-Elektrolyse Anlage in Hamburg geplant

Mit einer Leistung von 100 Megawatt soll laut dem Hamburger Wirtschaftssenator Michael Westhagemann im Hamburger Hafen die weltweit größte Anlage für Wasserstoff-Elektrolyse gebaut werden.
Auch er hält Wasserstoff für die Lösung der fehlenden Speichermöglichkeiten für Strom. Denn immer, wenn Windkraft und Solaranlagen mehr Strom produzieren als gebraucht wird, kann die überschüssige Energie genutzt werden, um Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff aufzuspalten.

Wasserstoff steht dann als chemischer Energiespeicher. zur Verfügung oder kann als Treibstoff verwendet werden.  Außerdem kann Wasserstoff in Hamburg unweit des Hafens auch in der Grundstoff-Produktion z. B. für Stahl, Aluminium und Kupfer eingesetzt werden.

Bislang gibt es nur 10-Megawatt-Elektrolyse-Anlagen für Wasserstoff (und meist noch kleinere). Mit 100 MW begibt sich Hamburg in eine neue technische Größenordnung. Damit ließen sich nach Angaben von Siemens (Anlagenbauer) ungefähr zwei Tonnen Wasserstoff pro Stunde produzieren. (Ein Auto könnte damit ca. 200.000 km weit fahren). Die geplante Anlage im Hamburger Hafen soll modular aufgebaut und stückweise erweitert werden.

Würde der Wasserstoff mit Offshore-Windstrom auf See oder an Land erzeugt, könnten die auf der Nordsee gewonnenen Strommengen effektiv genutzt werden.

"Um die Klimaziele zu erreichen, müssen wir alle Bereiche der Wirtschaft dekarbonisieren, also auf fossile Brennstoffe verzichten", so Senator Westhagemann. Das gelte für Verkehr und Mobilität ebenso wie für Industrie und Gebäude.

Hamburg und Schleswig-Holstein arbeiten im Projekt Norddeutsche Energiewende (NEW 4.0) gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft an dem Ziel, die gesamte Region bis 2035 zu 100 Prozent mit regenerativem Strom zu versorgen.

Dienstag, 24. September 2019

Klimakabinett hat auf ganzer Linie versagt

"Während die Bundesregierung klimaschädliche Subventionen wie die Steuerbefreiung von Kerosin oder Diesel nicht antastet, möchte sie Milliarden für die Anschaffung von Elektroautos oder eine Erhöhung der Pendlerpauschale ausgeben. ..."

Bitte lesen Sie den gesamten Beitrag hier:
http://www.duh.de/newsletter/das-sogenannte-klimapaket-eine-katastrophe-mit-ansage/?type=111

Die wichtigsten Themen im Detail:

Erneuerbare Energien – Todesurteil für Windenergie an Land

Anreize für SUV-Käufer: So funktioniert Konsumklima-Schutz

Keine Agrarwende, kein Klimaschutz im Stall

Gebäude – Wärmewende auf „später mal“ verschoben

Ein Klimaschutzpaket ohne Abfallvermeidung und Recycling?!

Netzausbau vorantreiben, oder: Wie kommt der Strom zur Dose?

In allen Punkten hat das Klimakabinett versagt und die verantwortlichen Ministerien
sind dramatisch gescheitert.

Dienstag, 17. September 2019

Europa könnte den Strombedarf der Welt allein mit Onshore-WKA's produzieren

Früher gab es 220.000 Windmühlen im Land. Heute sind es nur 29.213 Windenergieanlagen, Stand 2018 in Deutschland an Land. (Quelle: Statista 2019)
Und obwohl fast alle Bürger keine weitere Zunahme der radioaktiven Abfälle aus Atomkraftwerken und auch keine gesundheits- und klimaschädigenden Abgase aus Kohlekraftwerken wollen, werden aktuell nahezu keine neuen Windkraftanlagen (WKA) errichtet. In Anbetracht der vielen Tausend WKA's, die aufgrund der ab 2020 auslaufenden staatlichen Förderung unrentabel werden und abgebaut werden müssen, eine einzige Katastrophe.

Dabei könnte Europa nach Berechnungen einer Elite-Uni allein aus Windenergieanlagen auf dem Land - also ohne umweltfreundliche Photovoltaik-, Biogas- und Wasserkraft-Anlagen und ohne Offshore-WKA's - die Strommenge zur Versorgung der gesamten Welt produzieren - natürlich nur theoretisch, würde man die dafür geeigneten Standorte konsequent nutzen. Doch in Deutschland werden derzeit nahezu keine neuen Anlagen mehr errichtet. Absurder Wahnwitz!