Wasser plätschert aus der Dusche, füllt Pools und wird zur Zubereitung der Speisen verwendet. Woher stammt dieses Wasser auf einem Kreuzfahrtschiff? Meist aus dem Meer, sagt die Meyer Werft.
Salziges, schmutziges Meerwasser wird ins Schiff gepumpt und durch Umkehrosmose-Anlagen oder
Vakuumverdampfer entsalzt und gereinigt. Dieses entmineralisierte Wasser hat die hohe Qualität eines reinen Destillats. Obwohl es sehr sauber und bekömmlich ist (Milliarden Menschen trinken täglich gefiltertes, entmineralisiertes Trinkwasser), wird es meistens erst noch mineralisiert, damit es der Wasserqualität der deutschen Trinkwassernorm entspricht.
Leider wird das Wasser anschließend zur Desinfektion noch mit hoch aggressivem Chlor versetzt, damit es in den riesigen Wassertanks im Schiffrumpf nicht verkeimt, und dann mit Pumpen zu den einzelnen Verbrauchsstellen weitergeleitet.
Es wäre zwar möglich, von Land frisches Wasser in die Tanks zu füllen. Das kommt aber nicht oft vor: "In der Regel verwenden die Reeder lieber selbst produziertes Wasser, da diese Anlagen eine gleichbleibend hohe Qualität liefern", so Peter Hackmann von der Meyer Werft. Denn in vielen Ländern entspricht die Wasserqualität nicht den Standards der deutschen TVO.
Auf Kreuzfahrtschiffen gibt es kein Brauchwasser. Dusche, Pools, Küche und auch die Toiletten werden meist mit Frischwasser versorgt. Abwasser zum Beispiel aus der Klimaanlage kommt in den Wäschereien zum Einsatz. Biologisch-chemische Kläranlagen reinigen alle Abwässer, bevor sie wieder von Bord geleitet werden.
Die Meyer Werft und ihre Kunden kalkulieren mit rund 200 bis 250 Litern Trinkwasser pro Person und Tag, auch der Bedarf für die Küchen, Pools und für die Schiffsreinigung fließt in die Berechnung ein. Für ein Schiff mit 6.000 Personen ergibt sich so ein Bedarf von bis zu 1,2 Millionen Liter pro Tag.
Leider sind die Abgaswerte von Kreuzfahrtschiffen um Lichtjahre schlechter als die Wasserqualität an Bord. „Was den Autos an Land längst verboten ist, ist für Schiffe skandalöser Alltag. Die Ozeanriesen sind schwimmende Müllverbrennungsanlagen, aber ohne Abgasreinigung. Hinter der polierten Fassade von AIDA, TUI und Queen Mary II stinkt es gewaltig“, kritisierte NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger. Tatsächlich verweigern die blendend weißen Luxusliner bislang wirksame Maßnahmen zur Reduzierung der gesundheitsschädlichen Rußpartikel- und Schwefelemissionen.
Luxusliner blasen riesige Abgaswolken von gesundheitsgefährdenden Ruß-, Schwefel-, und Stickoxidemissionen in die Luft, selbst wenn sie in Hafenstädten mit laufendem Motor vor Anker liegen.
Die 15 größten Seeschiffe der Welt (Kreuzfahrtschiffe) stoßen jährlich mehr schädliche Schwefeloxide aus als alle 760 Millionen Autos weltweit!
Mehr dazu siehe:
http://www.notopia.net/blog/2306/kreuzfahrtschiffe-schwefeloxid
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