Die 90 km lange Menschenkette im Dreiländereck begann bei der belgischen Stadt Huy, folgte der Maas nach Liège (Lüttich), überquerte die niederländische Grenze nach Maastricht und ging weiter bis nach Aachen in Deutschland.
Mit ihrem Protest forderten die Anwohner und Atomkraftgegner die sofortige Abschaltung der zwei besonders störanfälligen belgischen Reaktoren Tihange 2 und Doel 3. Diese sollten ursprünglich schon im Jahr 2015 vom Netz gehen. Sie wurden wegen über 10.000 Rissen und verschiedener Störfälle immer wieder abgeschaltet, erhielten unbegreiflicherweise aber trotzdem Betriebsgenehmigungen bis mindestens 2022.
Rund 100 Städte und Gemeinden riefen zu dem Protest auf.
Nicht nur Bürgerinitiativen, wie u. a. Wise (World Information Service on Energy), Campact, der BUND, Greenpeace und die Anti-Atom-Organisation „Ausgestrahlt“, hatten zum Protest aufgerufen, sondern auch zahlreiche Städte und Gemeinden protestierten gegen die verantwortungslose belgische Nuklearpolitik.
Schirmherrschaft für die Aktion hatten der belgische Schauspieler Bouli Lanners, der Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp, der Präsident der Städteregion Aachen, Helmut Etschenberg (beide CDU), und die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker übernommen. Zudem klagen einige Kommunen in Belgien gegen den Betrieb der umstrittenen Reaktoren, die ganz Europa gefährden.
Selbst Nordrhein-Westfalens zukünftiger Ministerpräsident Armin Laschet forderte zur Teilnahme auf, obwohl seine Partei (die CDU) über Jahrzehnte in Deutschland zu den leidenschaftlichsten Verfechtern der Atomkraft zählte. Jetzt will er sich "mit Nachdruck für die Abschaltung der Atomkraftwerke in Tihange und Doel einsetzen". „Wir erwarten, dass auch der Bund stärker als bisher auf die belgische Regierung einwirkt und auf eine Stilllegung der Reaktoren dringt“, so Laschek.
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