Überall, wo die öffentliche Wasserver- und -Entsorgung privatisiert worden war, sind die Preise drastisch gestiegen. Privatwirtschaftliche Konzerne sind nicht am Wohl der Bürger interessiert, sondern vorrangig immer an der Rendite der Kapitaleigner.
Eines von Tausenden von Beispielen:
Nachdem die italienischen Regierungen Gesetze zur Privatisierung verabschiedet hatten, mussten etwa 50% der Bevölkerung ihr Wasser aus einer 'Public-Private-Partnership' (man beachte die irreführende Bezeichnung) beziehen.
"Zwischen 1997 und 2006 stiegen infolge des Privatisierungsprozesses die Wasserpreise um 61,4 %, während die Investitionen in die Wasserversorgung um mehr als 70 % zurückgingen und 30% der Arbeitsplätze in der Wasserwirtschaft abgebaut wurden."
2008 verbot die italienische Regierung den Kommunen, öffentlichen Wasserversorgern den Vorzug vor privaten geben zu dürfen und sorgte dafür, "dass die Wassergebühren fortan auf Grundlage einer garantierten Anlagerendite festgelegt werden. Dies gab den Wassergesellschaften grünes Licht, um exorbitante Gebühren zu erheben." (Maude Barlow, Die Wasser-Allmende, s. 54).
In Deutschland haben über 300 Städte ihre Wasserversorgung Großkonzernen übertragen und mussten danach schmerzhaft erkennen, dass die Preise drastisch stiegen, die kommunalen Kosten für Reparaturen des Frischwasser- und Abwasser-Kanalsystem aber ebenso drastisch stiegen, weil die (meist französischen Groß-) Konzerne nicht in den laufenden Unterhalt des öffentlichen Leitungsnetzes investierten.
(Siehe z. B. „Abgefüllt“ von Stephanie Soechtig und Jason Lindsay,
„Bottled Life, Nestlés Geschäfte mit dem Wasser" von Urs Schnell und Res Gehriger 2013)
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