Montag, 3. September 2018

Windparks: China erhöht bis 2027 auf 400 Gigawatt

China will die Windstrom-Erzeugung in den kommenden Jahren stark ausbauen. Während die Länder Europas beim Ausbau der Windenergie erlahmen, legen Chinas Provinzen vor allem bei Offshore-Parks zu. Ab 2020 soll der Ausbau massiv zunehmen.

„China bereitet sich darauf vor, diese neue Energiewelt anzuführen“, schreiben die Forscher des US-amerikanischen Thinktanks Institute for Energy Economics and Financial Analysis (IEEFA). Für sie ist China der größte Ökostrom-Investor der nächsten Dekaden.

Das dänische Windenergie-Marktforschungsunternehmen Make unterstreicht dies mit einer aktuellen Prognose: China wird demnach jährlich mehr als 20 Gigawatt Erzeugungskapazität neu errichten. Bei diesem Tempo hätte China in 2027 eine Gesamtkapazität von rund 400 Gigawatt an sein Stromnetz angeschlossen.

In Europa läuft der Trend derzeit in die Gegenrichtung. Im ersten Halbjahr 2018 wurde laut Angaben des europäischen Branchenverbands Wind Europe mit nur noch 4,5 Gigawatt weniger Kapazität zugebaut als 2917.

Selbst in Deutschland verlangsamt sich der Zubau. Kamen im vergangenen Jahr noch 5,3 Gigawatt an Land hinzu, rechnet der Bundesverband Windenergie (BWE) für 2018 nur noch mit einem Plus von 3,5 Gigawatt. Sogar bei Offshore-Windenergieanlagen wird ein schwächerer Zubau erwartet als bislang.

Bei Offshore fängt China jetzt erst richtig an

In allen Küstenprovinzen Chinas entstehen neue Windpark-Projekte oder werden bestehende erweitert. Es deutet sich an, dass China sein Planziel von 5 Gigawatt auf See bis 2020 deutlich übertreffen wird. Daten der Provinzverwaltungen zufolge, könnten es bis zu 90 Gigawatt werden. In der südchinesischen Provinz Guangdong gab es
vor 2017 in den Gewässern noch gar keine Windkraftanlagen, heute sind Parks von 2 Gigawatt Kapazität im Bau.
Der aktuelle Fünfjahresplan Chinas sieht bis 2020 eine Erzeugungskapazität von 210 Gigawatt zu Lande und zu Wasser vor.

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