Mittwoch, 23. Dezember 2020

Dänemark will Öl- und Gasförderung bis 2050 einstellen

Dänemark ist der größte Öl-Produzent in der EU (seit dem Austritt der Briten). Auch beim Export von Erdgas spielt das kleine Land eine große Rolle. Daher gehört es zu den wohlhabendsten Ländern in Europa mit einem Bruttoinlandsprodukt, das knapp 80 % über dem EU-Durchschnitt liegt.

Neben Norwegen gilt Dänemark als Klimaschutz-Musterland, obwohl beide Länder ihren Wohlstand der Öl-Förderung verdanken. Doch im Gegensatz zu Norwegen, das trotz Klagen internationaler Umweltverbände sogar in der Arktis nach Öl bohren will, beschloss das dänische Parlament den Ausstieg aus der Öl- und Gasförderung in der Nordsee bis 2050.

Laut Klima- und Energie-Minister Dan Jørgensen wolle Dänemark dem fossilen Zeitalter ein endgültiges Ende setzen. Auch die geplante nächste Lizenzierungsrunde und alle künftigen Ausschreibungen für die Förderung sollen gestrichen werden.
 
Dank der enormen Einnahmen durch den Ölexport kann sich Kopenhagen europaweit nicht nur als Vorbild für nachhaltige Mobilität, sondern  auch durch den geplanten Umbau zur ersten klimaneutralen Hauptstadt der Welt hervorheben.

Dänemark
setzt auf Energiewende. Es will seine Treibhausgas-Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 um 70 % senken und 2050 klimaneutral sein. Das ist nur mit einem schnellen Ausstieg aus der Ölförderung zu realisieren. Dänemark hat auch nur noch drei Kohlekraftwerke, deren Schließung für 2023, 2028 und 2030 vorgesehen ist.

Der Anteil der Fernwärme liegt in Dänemark bei 64 % der Wärmeversorgung, wovon 49 % aus Erneuerbaren Energien generiert werden. Bereits seit 2013 sind in Dänemark keine Öl- und Gasheizungen mehr in neuen Gebäuden zulässig. In einigen Kommunen übernehmen Solarthermieanlagen im Sommer die gesamte Wärmeversorgung. Die Eigenproduktion von Erneuerbarer Energie wird staatlich gefördert - und nicht massiv ausgebremst wie in Deutschland.

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