Weltweit haben viele Menschen haben nicht genügend Wasser. Laut Unesco sind vor allem Indien, China, die US-Westküste sowie der Nahe Osten betroffen. Allerdings habe ich die Wasserknappheit vor kurzem auch in Südafrika - insbesondere in Kapstadt - live erlebt. Der Theewaterskloof-Damm in der Nähe von Kapstadt hatte weniger als 20 Prozent seiner Wasserkapazität und neben jedem öffentlichen Wasserhahn hing ein Hinweis zum Wassersparen. Ähnliches haben aber im letzten Sommer auch viele Menschen in Südfrankreich, Südspanien und Mittelitalien, insbes. Rom, erlebt
Kanpp 50 % der Weltbevölkerung lebt in Regionen, in denen es mindestens in einem Monat pro Jahr zu wenig Wasser gibt. "Tun wir nichts, werden bis 2050 mehr als fünf Milliarden Menschen unter Wassermangel leiden", so die Unesco-Generalsekretärin Audrey Azoulay beim Vorstellen des Weltwasserberichts 2018. Derzeit betreffe der Wassermangel etwa 3,6 Milliarden Menschen.
Gründe für den zunehmenden Wassermangel sieht Azoulay im Klimawandel, Bevölkerungswachstum und steigenden Konsum. Bei der Wasserbewirtschaftung müsse umgedacht werden und Regierungen sollten stärker auf Vorbilder aus der Natur setzen. Nur so könnten heftige "Konflikte ums Wasser" vermieden werden.
Die Wassernachfrage steigt derzeit glogal um 1 % pro Jahr. Besonders der Verbrauch privater Haushalte werde in den kommenden Jahren deutlich steigen. In Süd- und Zentralamerika könnte sich der private Wasserverbrauch verdoppeln, in einigen afrikanischen und asiatischen Regionen aufgrund von Bevölkerungswachstum, wirtschaftlicher Entwicklung und verändertem Konsum sogar verdreifachen.
Zusätzlich verändert der Klimawandel den globalen Wasserkreislauf: "Feuchte Regionen werden in der Regel feuchter und trockene Regionen noch trockener", heißt es im Unesco-Bericht. Stauseen, Bewässerungskanäle und Kläranlagen reichen nicht mehr aus. Städte und ländliche Gebiete müssten grüner werden.
Die Autoren schlagen eine Reihe naturbasierter Lösungen vor. Wälder müssen aufgeforstet, Feuchtgebiete wiederhergestellt und Städte umweltfreundlicher gebaut werden. Das sei langfristig kosteneffizienter und nachhaltiger als die bisherige Infrastruktur.
Die Metropole New York gebe ein gutes Beispiel für ein erfolgreiches grünes Wassermanagement. Sie schütze seit 1997 ihre drei größten Wassereinzugsgebiete, indem sie Bauern und anderen Landbesitzern Anreize bietet, wenn sie das Land auf eine nachhaltige Weise bearbeiten. Wasser aus diesen Gebieten könne ungefiltert genutzt werden, was New York mehr als 300 Millionen Dollar pro Jahr bei der Wasseraufbereitung spart.
Auch China setze mit dem Schwammstadt-Konzept auf naturbasierte Lösungen. Unter anderem mit begrünten Dächern, durchlässigen Bodenbelägen sowie aufbereiteten Feuchtgebieten um das Stadtgebiet soll bis 2020 in 16 Städten etwa 70 Prozent des Regenwassers gespeichert werden können. Das könnte die Wasserversorgung in den Städten erheblich verbessern.
Solche naturbasierten Strategien müssten weltweit noch viel mehr eingesetzt werden. Bisher machen grüne Maßnahmen weniger als ein Prozent der Investitionen in Infrastruktur und Wassermanagement aus. Dabei wären sie gerade in den schnell wachsenden Städten vieler Schwellenländer einfach umzusetzen, meinen die Autoren. "Anstelle alles mit Beton zuzukleistern, könnte man noch mal nachdenken und mehr grüne Zone behalten" durch begrünte Dächer und Wände.
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