Samstag, 11. August 2012

Uran-Gehalt im Grundwasser steigt jährlich weiter an

Die Urankonzentration im Grundwasser ist in gedüngten Gebieten 7 Mal höher gemessen worden als in ungedüngten Gebieten.
Natürliches Uran ist zwar im Boden in sehr geringer Konzentration fast überall enthalten, doch mit 200.000 Tonnen Phosphat-Dünger pro Jahr bringen Landwirte und Gärtner zusätzliches Uran in unseren Boden und damit auch in unser Grundwasser. Leider meist ohne, dass sie es selbst wissen oder gar wollen, denn der Urangehalt im Dünger ist immer noch nicht deklarierungspflichtig.

Uran ist nicht nur radioaktiv, sondern auch chemisch toxisch (giftig) und vor allem für Kinder stark gesundheitsgefährdend, denn Kinder nehmen Uran 4 bis 5 Mal so stark auf wie Erwachsene.

Wo mit mineralischem Phosphat-Dünger gedüngt wird (und wo wird der nicht eingesetzt?), werden höhere Urangehalte im Ackerboden nachgewiesen als in ungedüngter Erde. Übrall dort treten auch höhere Kontaminationswerte im Grundwasser (und damit auch im Trinkwasser) auf - bis zu 700 mg -, zusätzlich auch noch giftiges Cadmium.

Uran ließe sich zwar aus dem Trinkwasser filtern, doch wird dies aus Kostengründen nicht getan. Denn würden die Wasserwerke Uran herausfiltern, entstünden gesättigte Filter, die radioaktiv strahlender Atommüll wären und sehr teuer entsorgt werden müssten. Daher wird Uran nicht gefiltert, sondern das Wasser verschnitten (verdünnt) mit weniger belastetem Grundwasser aus entfernten Gegenden. Die Menge Uran in den Trinkwasserleitungen ist dann zwar noch die gleiche, aber die Konzentration pro Liter geringer.

Mineralischer Phosphatdünger kommt vor allem aus Marokko, wo er extrem hohe Uranwerte enthält, und ist ein Milliardengeschäft und Hauptausfuhrprodukt des Landes. Liebe Gärtner und Obstbauern, auch in nahezu jedem Gartendünger ist Uran enthalten! Uranwerte müssen auf den Verpackungen nicht angegeben werden. Finger weg davon - und Kinder nicht auf gedüngten Flächen spielen lassen!

Im Jahr 2007 wurden in Deutschland 265.000 Tonnen Dünger auf unseren Äckern ausgebracht. Früher waren es über 1.000.000 t pro Jahr. Das meiste Uran aus diesen Jahren ist inzwischen durch einsickerndes Regenwasser auf dem Weg in unser Grundwasser. Was bedeutet das:
Selbst wenn wir gar keinen mineralischen Phophatdünger mehr einsetzen würden, steigen die Kontaminationswerte in unserem Grundwasser in den nächsten 50 Jahren weiterhin beständig an, als Folge des bereits jahrzehntelang in den Boden gestreuten mineralischen Phosphatdüngers. Ungefähr 10.000 bis 13.000 Tonnen Uran sind so durch Phosphatdüngung in unsere Äckerböden gelangt - und jedes Jahr kommen noch weitere 160 Tonnen hinzu.

Uran ließe sich aus dem Dünger entfernen. Um den teueren Rohstoff für Brennstäbe von Atomkraftwerken zu gewinnen, wird das auch gemacht. Um unser Trinkwasser von radioaktivem und giftigem Uran zu befreien allerdings nicht!
Es gibt keinerlei Grenzwerte für Uran im Dünger! Es gibt auch keine Grenzwerte für Uran im Boden. Zuständig ist das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Doch dort hält man viel mehr vom Schutz der Düngerhersteller als vom Schutz der Verbraucher, denn Erstere betreiben natürlich massiv Lobbyarbeit und Letztere "aalen sich in Uninformiertheit und Desinteresse". Sie werfen sogar radioaktiven Dünger nichts ahnend in ihre Gartenbeete.

Für Gärtner noch ein hoffnungsvoller Ausblick:
Natürliches, biologisches (organisch gebundenes) Phosphat lässt sich ganz leicht zurückgewinnen - durch Kompostierung. Biologischer Phosphatdünger (vom Komposthaufen) bringt kein zusätzliches Uran in unsere Erde und damit auch nicht in unser Trinkwasser.


Alle Aussagen beziehen sich auf Recherchen einer Dokumentation von NDR aktuell.

Unsere Empfehlungen:
Fordern Sie Grenzwerte für Uran im Dünger und im Boden!
Verlangen Sie die Kennzeichnungspflicht für Uran auf Düngemitteln!
Fassen Sie Dünger nie mit bloßen Händen an (am besten gar nicht).

Filtern Sie Ihr Trinkwasser (s. www.Wasser-hilft.de). 

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