Samstag, 1. August 2020

Gesundheitsschädigende Gifte in Kaffee-Einwegbechern

Krankmacher statt Wachmacher? Coffee-to-go ist leider eine beliebte Umweltsünde. Doch der Koffeinschub aus dem Plastikbecher kann nicht nur unsere Umwelt zerstören, sondern auch unser Gesundheit. Das zeigt eine aktuelle Studie des Umweltbundesamts.

"Pappbecher" weichen nicht durch, weil sie innen mit Kunststoff beschichtet sind. Diese Innenbeschichtung enthält problematische per- oder polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS).  Diese Chemikalien können sich an Proteinen im Blut sowie in der Leber und der Niere anlagern.

"In der aktuellsten deutschen Umweltstudie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen wurden PFAS im Blut von fast allen Untersuchten festgestellt. Die möglichen Folgen reichen von einem gesteigerten Infektionsrisiko und höheren Cholesterinwerten bis hin zu einer verringerten Impfwirkung oder Untergewicht bei Babys." (Deutsche Umwelthilfe)

Bei Mehrwegbechern und Tassen aus Edelstahl oder Porzellan besteht diese Gesundheitsgefahr nicht. Auch vor Ort kann jedes Heißgetränk aus einer Tasse getrunken werden. Oder man kauft sein Getränk in einem bepfandeten Mehrwegbecher und bringt ihn beim nächst gelegenen Café-Partner wieder zurück. Das schützt nicht nur die Gesundheit, sondern spart Energie, Ressourcen, verringert Abgase und schont damit in vielfältigerweise die Umwelt.

Allein in Deutschland werden jede Minute 5.300 Einwegbecher für Kaffee, Tee und Co. verbraucht. Im Jahr ergibt das einen Abfallberg aus 2.800.000.000 Bechern!

Es wird höchste Zeit, dass die Bundesregierung und die EU-Behörden, den Verbrauch von klimaschädlichen und krankmachenden Verpackungen drastisch einschränken und Einwegbecher ganz verbieten.


Umweltbundesamt: „Schwerpunkt: PFAS. Gekommen, um zu bleiben“ | Das Magazin „Schwerpunkt“ des Umweltbundesamtes widmet sich in jeder Ausgabe relevanten Themen im Bereich Umweltschutz. Es erscheint halbjährlich. In der Ausgabe 1-2020 betrachtet das UBA die Chemikalien mit dem Kürzel PFAS: per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen.
Diese Chemikalien werden in vielen Anwendungen für ihre wasser-, fett- und schmutzabweisende Funktion genutzt. So sind Coffee-to-go-Becher oft mit PFAS beschichtet, genau wie wasserabweisende Outdoor-Textilien. Auch in Feuerlöschschäumen sind diese Chemikalien enthalten.
Insgesamt gibt es 4.700 verschiedene Stoffe, deren Auswirkungen auf Mensch und Umwelt großteils unerfoscht sind. PFAS sind sehr beständig und mobil. Sie verteilen sich über Wind und Wasser über den ganzen Globus und reichern sich in Wasser, Böden und Lebewesen an – auch im Menschen.
Das Schwerpunkt-Magazin zeigt auf: Was sind PFAS genau? Wie werden sie genutzt? Wie gelangen sie in die Umwelt? Und was kann man gegen die Stoffe unternehmen?

Quelle: Deutsche Umwelthilfe 2020

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