Wird Wasserstoff per Elektrolyse mit Energie aus regenerativen Quellen produziert, ist er CO2-neutral. Dazu kann das Elektrolyse-Verfahren überschüssigen Ökostrom nutzen, der bislang ungenutzt abgeregelt werden muss. Jenseits des klassischen Autoverkehrs bietet die Brennstoffzelle viele Vorteile gegenüber batterie-betriebenen Antrieben, auch ihr geringeres Gewicht und schnelle Tankzeiten von 3 Minuten.
„Der Einsatz der Brennstoffzelle ist insbesondere in der Luftfahrt, im Schwerlast- und im Schiffsverkehr faktisch alternativlos, wenn wir die Klimaziele bis 2050 einhalten wollen“, so Peter Sauermann, Technologie-Chef von BP Europa. Noch sei aber nicht genügend grüner Wasserstoffs verfügbar. Jochen Hermann, bei Daimler für die Entwicklung von Elektroantrieben zuständig, ist überzeugt, die Wasserstoff-Mobilität habe bei Bus und Lkw einen deutlichen Mehrwert im Vergleich zum Pkw.
Noch haben Stromladesäulen großen Vorsprung vor Wasserstoff-Tankstellen. Das Joint Venture H2-Mobility, an dem Air Liquide, Daimler, Linde, OMV, Shell und Total beteiligt sind, will 100 Wasserstoff-Stationen in Deutschland bis Anfang 2019 aufbauen. Langfristig sollen es 400 werden. Grüner Wasserstoff sei der Energiespeicher der Zukunft. „Ohne den wird es nicht gehen“, so Nikolas Iwan, Managing Director bei H2-Mobility.
Japan und China konzentrieren sich auf Wasserstoff: So plant die chinesische Regierung eine nationale Strategie zur Förderung von Brennstoffzellen-Autos und -Tankstellen. Japan baut zusammen mit Konzernen wie Toyota eine komplette Wasserstoff-Infrastruktur auf. Bis 2040 soll die Vollversorgung mit grünem H2 geschafft sein. Interessanterweise setzen also gerade die Länder und Unternehmen auf Wasserstoff, die viel Erfahrung mit Batterien haben. Denn im Vergleich zu Batterie-Lösungen kosten saisonale H2-Großspeicher nur etwa die Hälfte.
Quelle: Elektromobilität 12.04.2018 bizz energy
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen