Das vereiste Meeresfläche am Nordpol ist in diesem Jahr sehr weit zurückgegangen. Im September umfasste sie nur noch 4,1 Millionen Quadratkilometer. In den 1970er und 1980er Jahren umfasste sie noch mindestens 7 Millionen Quadratkilometer.
"Im Winter 2015/2016 war die Luft über dem arktischen Ozean in weiten Teilen mehr als sechs Grad Celsius wärmer als im langjährigen Durchschnitt", sagt Lars Kaleschke, Meereis-Physiker vom 'Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit' an der Universität Hamburg. Neugebildetes Eis war daher nur sehr dünn. Außerdem nahm die Fläche des Meereises bis Juni so stark ab wie noch nie. "Erstmals ist das Eis an einer Stelle in einer durchgehenden Fläche bis nördlich von 85. Grad Nord aufgetaut", sagt Klaus Grosfeld, Klimaforscher vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) Bremerhaven.
Direkt am Nordpol gibt es teilweise offene Wasserflächen, auf denen nur noch Eisschollen treiben. So weit nördlich war das Eis in den Sommermonaten noch nicht geschmolzen.
Seit 2008 sind die beiden Seewege im Arktischen Ozean, die Nordost- und die Nordwest-Passage, im Sommer gleichzeitig für Schiffe befahrbar. 2016 wurde die Nordwestpassage sogar erstmals von einem Kreuzfahrtschiff befahren.
Da sich das Verschwinden des Eises im Arktischen Ozean auf die Energiebilanz und die Luft- und Meeresströmungen der Erde auswirkt, gilt dies als kritisches Frühwarnsystem im Klimawandel und Warnzeichen für die globale Erwärmung.
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