Die Kreuzfahrtbranche steht vor allem wegen ihrer katastrophalen Umweltbelastung mit Abgasen schwer in der Kritik. Erstmals ist jetzt ein Kreuzfahrtschiff mit dem Blauen Engel-Umweltsiegel ausgezeichnet worden.
Für die Ausstattung ihres Schiffes Aidanova mit einem emissionsarmem Flüssiggasantrieb (LNG) erhielt die Rostocker Kreuzfahrtreederei Aida Cruises den Blauen Engel (Umweltsiegel der Bundesregierung) für umweltfreundliches Schiffsdesign.
"Wir wünschen uns, dass dies eine positive Ausstrahlung für mehr Umwelt- und Gesundheitsschutz in der Branche bewirkt", sagte der Vorsitzende der Jury Umweltzeichen, Ralf-Rainer Braun. Der Einsatz der LNG-Technologie sei in der Kreuzfahrtbranche bislang weltweit einzigartig.
Die Kreuzschifffahrt gilt unter anderem wegen des Einsatzes von Schweröl und hohen gesundheits- und klimagefährdenden Emissionswerten als umweltschädlich. Aida-Cruises-Chef Felix Eichhorn hat für sein Unternehmen das langfristige Ziel einer "emissionsneutralen Kreuzfahrt" ausgegeben. Bereits 2023 sollen über die Hälfte aller Aida-Gäste auf Schiffen reisen, die mit LNG oder im Hafen mit grünem Landstrom betrieben werden können, sagte er.
Allerdings sei die nachträgliche Umrüstung der bestehenden Flotte nicht möglich. Der Platzbedarf für LNG-Tanks sei erheblich größer als bei Schiffsdiesel. Es werde deshalb noch lange dauern, bis die Aida-Flotte umgestellt ist.
Die Kreuzfahrtbranche ist weiter "richtig dreckig".
"Die Aidanova ist unter den Kreuzfahrtschiffen technologischer Vorreiter. Wir sind aber weit davon entfernt, damit zufrieden zu sein", sagt Daniel Rieger, bei der Umweltschutzorganisation Nabu für die Verkehrspolitik zuständig. Insgesamt sei die Branche weiter "richtig dreckig" unterwegs. Auch beim LNG-Antrieb sei noch nichts für den Klimaschutz getan. Denn es bleibe fossiles Gas mit dem entsprechenden CO2-Ausstoß.
Quelle: bizz energy. Mehr dazu siehe:
https://bizz-energy.com/kreuzfahrtschiff_aidanova_fuer_fluessiggasantrieb_ausgezeichnet
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