Um Lithium für Autobatterien zu gewinnen, wird viel Wasser verbraucht. Maximilian Fichtner, Direktor am Helmholtz-Institut für elektrochemische Energiespeicherung in Ulm, regt allerdings zu relativierenden Vergleichen an:
Für das Lithium eines Akkus mit einer Kapazität von 64 Kilowattstunden (kWh) werden nach gängigen Berechnungsmethoden 3.840 Liter Wasser verdunstet. Das entspricht dem Wasserverbrauch bei der Produktion von 250 Gramm Rindfleisch, 10 Avocados, 3 Kannen Kaffee oder einer halben Jeans.
Ein 64-kWh-Akku liegt im Mittelfeld der Varianten eines Tesla Model 3 und ermöglicht eine Reichweite von rund 450 Kilometern. Bei einer Lebensdauer von 2.000 Be- und Entladezyklen (in 5 Jahren dürften 3.000 Ladezyklen normal sein), ergibt sich daraus eine rechnerische Gesamtfahrleistung von 900.000 km.
Ist der Akku also nachhaltiger als ein Rindersteak oder ein Kleidungsstück? Und bei aller Kritik an Autobatterien, wird in der Öffentlichkeit auch das Lithium in Mobiltelefonen und Laptops und vielen anderen industriellen und chemischen Prozessen diskutiert?
Ich bin kein Freund von E-Autos, aber ein Freund von ökologischen Fußabdrücken, insbesondere bei unserem wichtigsten Lebensmittel Trinkwasser. Daher kann und will ich nur zu sehr bewusstem Umgang mit Neukäufen und mehr ökologischem Bewusstsein generell anregen. Müssen wir z. B. wirklich im Winter Erdbeeren aus Treibhäusern in Wüstengebieten um die halbe Welt fliegen oder Avocados aus Südamerika importieren...?
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