Montag, 27. Juni 2016

Regional wäre lohnendste Wahl bei Windprojekten

Bürgerenergie sorgt für eine vielfach höhere regionale Wertschöpfung als Ökostromprojekte mit externen Auftragnehmern. Das hat eine Studie des Instituts für dezentrale Energietechnologien (IdE) in Kassel ergeben. Auftraggeber war die Stadtwerke-Union Nordhessen (SUN).

Im Szenario entwickelten regionale und kommunale Partner auf einer Fläche des Landes Hessen einen 21-Megawatt-Windpark nach einem speziellen Bürgerbeteiligungsmodell. Dem wurde ein zweites Szenario gegenübergestellt, in dem eine überregionale Projektgesellschaft ohne Verbindung zur Region den Auftrag übernahm.
Ergebnis: Das bürgernahe kommunale Projekt erzielte eine achtmal höhere regionale Wertschöpfung als die Vergabe an den externen Auftragnehmer.

Hessen will Strom und Wärme spätestens 2050 vollständig aus erneuerbaren Quellen produzieren. Der Grünstrom-Anteil soll innerhalb der laufenden Legislaturperiode verdoppelt werden. Eigentlich wollte das Land dabei die Bürger und Kommunen intensiv beteiligen, damit die Öko-Kraftwerke gut angenommen werden und die Gewinne in der Region bleiben. Nach Angaben der SUN spielen diese Kriterien bei der Vergabe landeseigener Windvorrangflächen aber nur eine untergeordnete Rolle. Deshalb sei zu befürchten, dass überregionale Projektentwickler die Zuschläge erhalten und die Einnahmen der Windparks an internationale Investmentfonds abfließen.

Die IdE-Studie zeige, so die Stadtwerke-Union, dass möglichst hohe Pachteinnahmen nur auf den ersten Blick gut für die Finanzen des Landes und die Bürger sind. Externe Entwickler arbeiten in der Regel mit bundesweit tätigen Firmen und Banken zusammen, wovon die heimische Bevölkerung nichts hat. Für eine drei bis vier Millionen Euro höhere Pacht an das Land gehen dann laut Studie regionale Einnahmen von rund 50 Millionen Euro verloren.
Quelle:  klimaretter.info/mb,
http://www.klimaretter.info/wirtschaft/nachricht/21405-windprojekte-billiger-wird-teurer

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