Freitag, 1. Mai 2020

Bakterien als Baumaterial der Zukunft?

Es klingt visionär: CO2-schluckende, lebende "Steine" entlasten unsere Mitwelt und heilen sich selbst.

Forscher der University of Colorado in Denver wollen den Hausbau mit lebenden Ziegelsteinen revolutionieren. Diese Steine kommen nicht mehr aus Ziegelwerken oder Zementfabriken, sondern bestehen aus Cyanobakterien (Blaualgen).

Die Mikroorganismen scheiden bei richtiger Pflege in einer Mischung aus Sand und Gelatine Kalziumcarbonat aus. Das verbindet sich mit dem Sand und wird hart wie Beton.

Ihren Baustoff beziehen die Bakterien aus der Luft: Kohlenstoff und Sauerstoff. Sie sind doppelt nützlich, denn sie reduzieren Treibhausgase (CO und CO2)  und bremsen dadurch den Klimawandel. Außerdem ersetzen sie Zement, dessen Herstellung aufgrund des hohen Energieverbrauchs 6% der weltweiten CO2-Emissionen verursacht.

Über die Steine kann man laufen, ohne sie zu zerbrechen. Teilt man sie, wachsen sie selbstständig weiter, bis sie ihre alte Größe wieder erreichen. Stoß- und Bruchschäden, wie Absplitterungen, heilen von selbst.

Bis zu 14% der Bakterienkolonien sollen nach 30 Tagen noch leben. Bakterien, die  in konventionellen Beton eingebunden wurden, um ihn "selbstheilend" zu machen, haben nur zu 1% überlebt.

Da sich Bakterien exponentiell vermehren, steigt auch die  Produktionsgeschwindigkeit exponentiell an, im Gegensatz zum 3D-Druck. Die Bakterien überleben bisher jedoch nur, wenn sie feucht gehalten werden. Jetzt versuchen die Forscher, die Mikroorganismen so zu verändern, dass sie Trockenphasen überleben.
"Die Natur kapieren und dann kopieren" (Viktor Schauberger, siehe gleichnamige DVD: https://wasser-hilft.de/wasser_buecher.htm ).

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