Samstag, 23. Mai 2020

Grüne Wasserstofffabrik könnte 12 Millionen Haushalte mit Strom versorgen

Die größte Fabrik für grünen Wasserstoff in Europa wird in den Niederlanden geplant. Der damit gewonnen Strom könnte auch nach Deutschland exportiert werden, um hierzulande Strom aus dreckigen Braunkohlekraftwerken zu ersetzen.

Das Projekt "NortH2" soll in Eemshaven nahe der deutschen Grenze errichtet werden von einem Konsortium aus Gasunie, Groningen Seaports und Shell. Die erforderliche Energie soll von Windkraftanlagen auf See kommen.

Anfangs sind 3 bis 4 Gigawatt Strom aus dem Offshore-Windpark vorgesehen, die bis 2040 auf 10 Gigawatt ansteigen sollen. Damit vollziehen die Niederlande "einen großen Schritt zur Energiewende" (Vorstandsvorsitzende von Shell Niederlande, Marjan van Loon) und machen das Land zum führenden Produzenten von Wasserstoff, "
um das Energiesystem der Zukunft zu bauen."

Die Anlage könnte ab 2040 ca. 800.000 Tonnen Wasserstoff erzeugen und durch bestehende Gasleitungen bis ins Ruhrgebiet transportiert werden.

Das deutsche Bundeswirtschaftsministerium verfolgt eine andere Strategie. Man will nicht im eigenen Land, sondern in Nordafrika die Technik zum Erzeugen von Wasserstoff bauen und diesen dann hierher transportieren.
Die Abhängigkeit von anderen Ländern und die Umweltfolgen der langen Transportwege werden offenbar weniger ernst genommen als die Ablehnung einzelner gegen große Windparks. Die dezentrale Stromversorgung über Millionen kleinster Wind- und Solarkraftanlagen auf allen Hausdächern scheint kein Thema zu sein.

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