Freitag, 1. Mai 2020

Netzbetreiber rechnen mit bis zu 160% mehr Photovoltaik-Kraftwerkskapazität bis 2035

"Die heimische Stromnachfrage wird kräftig wachsen und in den kommenden Jahren deutlich stärker aus Solaranlagen gedeckt werden", sagen Deutschlands Übertragungsnetzbetreiber. Nach ihrer Einschätzung wird die solare Stromkapazität in den kommenden 15 Jahren gegenüber heute um 120 bis 160 Prozent zunehmen – je nach Entwicklung der politischen Rahmenbedingungen. Der Bundesverband Solarwirtschaft e. V. (BSW) fordert von der Bundesregierung die umgehende Beseitigung von Marktbarrieren und die gesetzliche Beschleunigung des Photovoltaik-Ausbaus, den die große Mehrheit der Bevölkerung begrüßt.

Die erwarteten solaren Kraftwerkskapazitäten müssen allerdings 2026/2027 errichtet sein, also in der Hälfte der bisher vorgesehenen Zeit. „Andernfalls werden die Klimaziele verfehlt und eine Stromerzeugungslücke infolge des Atom- und Kohleausstiegs ist bereits in der ersten Hälfte der 20er-Jahre unvermeidlich“, mahnt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.

„Um den wachsenden Ökostromhunger verbrauchsnah zu decken, benötigen wir bis 2035 eine Vervierfachung der solaren Kraftwerkskapazität“, erklärt Dr. Martin Ammon (Geschäftsführer von EuPD Research und Autor der Studie „Energiewende im Kontext von Atom- und Kohleausstieg“).

Nach Einschätzung von EuPD und BSW müssen die Kapazitäten von Batteriespeichern bis 2035 auf 30 Gigawatt gesteigert werden. Bislang wurden gerade einmal 180.000 Gewerbe-, Heim- und Netzspeicher mit einer Kapazität von insgesamt nur einem Gigawatt in Deutschland installiert. Laut Bundesnetzagentur erreicht die installierte Photovoltaikleistung demnächst die 50 Gigawatt-Marke. Weit über 1,5 Millionen Solarstromanlagen sind in Deutschland in Betrieb.

Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e. V. | 2020

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