Diesellokomotiven sollen auch auf den nicht elektrifizierten Bahnstrecken verschwinden. Seit Herbst 2018 nutzen Wasserstoffzüge in Niedersachsen die Schienen. Für Wasserstoffzüge gibt es weltweit Interesse. Delegationen von Österreich über Kanada, Russland und Indonesien bis Südamerika haben sich schon in Bremervörde umgesehen und über die bislang weltweit einzigen Wasserstoffzüge informiert.
Seit über zehn Monaten ersetzen zwei emissionsfreie Züge im Regionalverkehr die alten Dieselzüge und verbinden Bremervörde, Cuxhaven, Bremerhaven und Buxtehude. "Bei mittlerweile über 100.000 gefahrenen Fahrzeugkilometern sind wir absolut zufrieden mit der Leistung", sagte der Geschäftsführer der Herstellerfirma Alstom in Deutschland und Österreich, Jörg Nikutta.
Wasserstoff-Brennstoffzellen treiben die Züge an. Brennstoffzellen vereinen Wasserstoff und Sauerstoff. Dabei entsteht Wasser und viel Energie. Der Strom daraus lädt die Lithium-Ionen-Akkus an Bord auf treibt den Elektromotor an. Weil die Züge nur Wasserdampf und Kondenswasser an die Umwelt abgeben, sind sie emissionsfrei, umwelt- und klimafreundlich. (Emissionen entstehen natürlich bei der Herstellung der Züge und dem Erzeugen von Wasserstoff.)
Bis in zweieinhalb Jahren soll auf der Strecke die gesamte Dieselzugflotte der Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (evb) durch 14 Wasserstoffzüge des Typs "Coradia iLint" ersetzt worden sein. Sie werden in Salzgitter gebaut und vom niedersächsisches Verkehrsministerium mit über 81 Millionen Euro gefördert. Eine Tochtergesellschaft des Rhein-Main-Verkehrsverbundes in Hessen bestellte im Mai ebenfalls 27 Brennstoffzellenzüge. Weitere Bundesländer sind interessiert.
Die Wasserstoffzüge fahren deutlich geräuschärmer. Die Züge sind leiser und klingen eher wie das Surren einer S-Bahn. Mit 54 Metern sind sie auch 13 meter länger als die Vorgänger. Eine Tankfüllung reicht für 800 bis 1000 Kilometer.
Quelle: Bizz energy
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